Wehrdienstkürzung reißt Lücken – Zivildienst vor dem Aus
„Die Pläne der schwarz-gelben Koalition, den Zivildienst auf sechs
Monate zu verkürzen, bedeuten das faktische Aus des Zivildienstes
und damit eines bewährten Systems“, erklärt Leonhard Stärk, BRK-Landesgeschäftsführer.
Der Bedarf an Mitarbeitern im Sozialbereich steigt: mehr Kranke, mehr Alte, mehr Kinderbetreuung. Gleichzeitig sinkt die Bereitschaft der Menschen, einen Beruf zum Beispiel in der Pflege zu ergreifen.
Diese Entwicklung müsste auch der künftigen Bundesregierung bekannt sein.
„Und nun will man den Zivildienst mit einem Federstrich auf sechs Monate kürzen und macht sich wohl nicht bewusst, welche Folgen dies für den Sozialbereich hat“, entrüstet sich der BRK-Landesgeschäftsführer.
Aus Sicht des BRK hätten die Pläne folgende Konsequenzen:
- Altenpflege wird schwerer, wenn Zivildienstleistende in den Einrichtungen nur „auf der Durchreise“ sind.
- Die Kosten vor allem im Pflegebereich steigen dramatisch, wenn jeder wegfallende Zivildienstleistende durch eine Fachkraft ersetzt werden muss.
- Die Möglichkeit, Nachwuchs in der Pflege – und übrigens auch im Rettungsdienst – zu gewinnen, wird den Trägern zunichte gemacht.
Leonhard Stärk fordert deshalb: „Wir erwarten von der Politik, dass sie Lösungen und Alternativen für diese Probleme entwickelt, bevor sie Entscheidungen von derartiger Tragweite trifft“.