Landesversammlung beschließt Sanierungskonzept und belebt Reformprozess neu
Engagierte und sachliche Diskussionsbeiträge kennzeichneten die 32. Landesversammlung des Bayerischen Roten Kreuzes am Samstag. Die etwa 350 Delegierten fassten schließlich mit überwältigender Mehrheit die zukunftsweisen-den Beschlüsse.
Den Schwerpunkt des Tages bildeten Finanzierungsfragen. Das Ergebnis: Die noch vorhandenen Altlasten sollen durch eine gesamtverbandliche Leistung aller Ebenen abgebaut werden. Bis zum Jahr 2020 sollen die Kreisverbände, die BRK-Töchter und auch der Overhead entweder Einlagen er-bringen oder durch Einsparungen zur Tilgung der Schulden beitragen.
„Ich bin dankbar, dass die Landesversammlung ge-zeigt hat: Das Bayerische Rote Kreuz ist in der Lage, seine Probleme selber zu lösen“, sagte BRK-Präsidentin Christa von Thurn und Taxis im Anschluss an die Tagung, die der Berg-wachtchef und ehemalige Landtagspräsident Alois Glück leitete. Thurn und Taxis lobte die große Solidarität der starken mit den schwächeren Kreisverbänden, sowie den neuen Diskussi-onsstil im BRK und die Offenheit im Umgang mit Problemen.
„Die jetzt beschlossene Finanzierung der BRK-Overhead-Strukturen wird unsere Kreisverbände zwar bis 2020 belasten, sie werden ihre satzungsgemäßen Aufgaben aber weiter erfül-len können“, sagte Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk. Dazu haben sich die Delegierten nun auf Finanzierungsbeiträ-ge von Kreis- und Bezirksverbänden sowie Tochtergesell-schaften wie zum Beispiel des BSD geeinigt. Ebenso hat sich die Landesebene zu massiven Einsparungen verpflichtet.
Daneben haben sich die Delegierten auch mit der Reform ihres Verbandes beschäftigt. „Es gibt immer noch ein Spannungsverhältnis zwischen ´oben´ und ´unten` in unserem Verband, zwischen körperschaftlicher Leitung und föderaler Struktur“, sagte Leonhard Stärk. Deshalb soll nun eine Ar-beitsgruppe von Vertretern aller Verbandsgliederungen ein-gesetzt werden, die die bisherigen Ergebnisse des Reform-prozesses und die bisher vielfältigen Einwände aus dem Ver-band in Einklang bringen. Im Gegensatz zur Reformkommission, die seit der vergangenen Landesversammlung arbeite-te, soll die neue Arbeitsgruppe vorallem aus ehrenamtlichen Vertretern der Landes,- Bezirks- und Kreisebene sowie der vier Gemeinschaften zusammengesetzt sein.