Größter Rotkreuzeinsatz des Jahres erfolgreich gemeistert

Hinweis: Alle Zahlen 2015 sind vorläufig
Mit der 182. Wiesn endete auch der größte und arbeitsintensivste Rotkreuzeinsatz des ganzen Jahres.
Wie zu erwarten ging mit den Besucherzahlen auch die Anzahl der Patienten insgesamt zurück. Der Rückgang war aber überwiegend bei den leichteren Fällen zu verzeichnen, in denen wir mit sanitätsdienstlichen Hilfeleistungen helfen konnten.
Medizinische Versorgungen auf Vorjahresniveau
Mit über 3.300 mussten fast so viele Patienten wie im Vorjahr (3.600) durch einen Arzt versorgt werden. Dabei war jedesmal das Können unserer Chirurgen, Internisten, Neurologen, Kardiologen, Notfallmediziner und sonstigen Spezialisten gefragt.
Zahl der Trageneinsätze im Festgelände hoch
Die Rotkreuz-Sanitäter rückten mit ihren gelben Fahrtragen 2.075 (Vorjahr: 2.119) mal aus, um nicht mehr gehfähige Patienten zur Sanitätsstation zu transportieren.
Viele Wundversorgungen und Transporte ins Krankenhaus
Die Rotkreuzchirurgen nähten in der Sanitätsstation 608 (Vorjahr: 644) Mal kleinere Wunden. Schwerpunkte waren wieder Schnitte an Händen und Füßen sowie Verletzungen nach Stürzen. Auffällig war der Rückgang bei Schnittverletzungen im Bereich der unteren Extremitäten. Möglicherweise hat sich hier der Trend zu besserem Schuhwerk bei den Damen in diesem Jahr positiv ausgewirkt. Bei 837 Patienten waren die Verletzungen bzw. Erkrankungen so schwerwiegend, dass ein Abtransport durch die Rettungsdienste in die umliegenden Krankenhäuser angezeigt war. Die Zahl der Abtransporte liegt damit sogar über der des Vorjahres (823).
Erfolgreiche Reanimationen
Für drei Menschen hätte der Wiesnbesuch beinahe tödlich geendet. Sie konnten durch das beherzte Eingreifen des Wiesnpersonals, der BRK-Tragenteams und der Notärzte reanimiert werden.
Vermeidbare Alkohol- und Mischvergiftungen
Ein Rückgang ist bei den Alkoholvergiftungen zu beobachten: 628 (Vorjahr: 680) Personen mussten in diesem Jahr in der BRK-Sanitätsstation überwacht werden. Ob dieser Rückgang nur mit den sinkenden Besucherzahlen zusammenhängt oder auch auf Einsicht und Vernunft zurückzuführen ist, wird sich wohl nicht klären lassen. Jede dieser Vergiftungen war jedenfalls unnötig und hätte durch die Beachtung einfacher Regeln vermieden werden können. Auffällig ist die Entwicklung der Frauenquote. Frauen stellen inzwischen rund 40% der Patienten, die im Überwachungsraum der Wiesn-Sanitätsstation versorgt werden mussten. Bei 16 Vergiftungsfällen waren Jugendliche unter 16 Jahren betroffen. Im Vorjahr waren es 15.
Hoher Arbeitsaufwand erfordert entsprechenden Personaleinsatz
Insgesamt waren 2.115 (Vorjahr: 2.111) Ärzte und Helfer des Münchner Roten Kreuzes im Einsatz. In Spitzenzeiten, wie z.B. an Samstagen, arbeiteten über 150 ehrenamtliche Helfer und bis zu 13 Notfallmediziner bzw. Fachärzte auf der Wiesn-Sanitätsstation. Die Ehrenamtlichen brachten wieder ihre Abende und Nächte, Wochenenden, Urlaub und sonstige Freizeit ein, um erkrankten und verletzten Menschen auf der Wiesn zu helfen.
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
Die Arbeit des Münchner Roten Kreuzes auf der Wiesn unterliegt einem strikten Qualitätsmanagement. Die Führungskräfte, Ärzte und Helfer arbeiten an der laufenden Weiterentwicklung und Verbesserung der medizinischen und sanitätsdienstlichen Versorgung. Nicht ohne Grund wurde die Wiesn-Sanitätsstation als erster Sanitätsdienst bundesweit zertifiziert. Auch nach dieser Wiesn wird wieder eine systematische Auswertung aller Einsätze und Behandlungen erfolgen. Jede neue Erfahrung kommt letztlich der Einsatzbereitschaft und dem Können unserer Einsatzkräfte in Zukunft zu. Das trifft für die nächste Wiesn 2016 ebenso wie auch für unsere normale Arbeit und auch für den Katastrophenschutz zu, der ebenfalls zu unseren Aufgaben zählt.
Bewährte Sicherheitspartnerschaft
Das Münchner Rote Kreuz bedankt sich für die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, insbesondere mit den Behörden und Sicherheitsdiensten im Servicezentrum, namentlich beim Referat für Arbeit und Wirtschaft, dem Kreisverwaltungsreferat, der Polizei und der Feuerwehr. Diese Sicherheitspartnerschaft ist ein Erfolgsmodell und hat sich auch dieses Jahr wieder bewährt.