Flüchtlingen eine Stimme geben: Münchner Rotes Kreuz zeigt "Can't be silent" und stellt die Leistungen seines Migrationsdienstes vor

Heute zeigte das Münchner Rote Kreuz im Kino "Neues Rottmann" den Flüchtlingsfilm "Can't be silent" von Julia Oelkers. Nach dem Film war Gelegenheit zur Diskussion mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Migrationsdienstes des Münchner Roten Kreuzes und mit Flüchtlingen aus Afghanistan. Sie waren dort als Übersetzer für die Bundeswehr tätig, mussten nach dem Abzug des Militärs ihr Land aus Sicherheitsgründen verlassen und werden nun in München vom Roten Kreuz bei ihrem Neuanfang begleitet. Sie bedankten sich für die Einladung zum Filmabend und nutzten intensiv die Gelegenheit, sich mit den Anwesenden über ihre Probleme im Alltag auszutauschen.
Rund 80 Interessierte sahen sich den Film an und diskutierten im Anschluss engagiert über ihre Reaktionen auf den Film. Christine Müller vom Münchner Roten Kreuz stellte die Leistungen des Migrationsdienstes vor und schilderte typische Schicksale ihrer Klienten. 5.900 Menschen nahmen 2014 die Leistungen ihres Teams in Anspruch. Müller appellierte an die Münchnerinnen und Münchner, als konkrete Hilfe für Flüchtlinge Wohnungen oder Arbeits- und Praktikumsplätze zur Verfügung zu stellen. Das Münchner Rote Kreuz vermittelt gerne zwischen Anbietern und Flüchtlingen.
"Der Migrationsdienst des Münchner Roten Kreuzes kümmert sich seit Jahrzehnten um Menschen, die aus der ganzen Welt nach Deutschland kommen und hier Fuß fassen wollen", sagt Paul A. Polyfka, Vorsitzender des Münchner Roten Kreuzes. "Mit Deutsch- und Integrationskursen, Einzelfallberatung und Unterstützung bei der Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse begleiten wir unsere Klientinnen und Klienten bei Ihrem Start in Deutschland."
Regisseurin Julia Oelkers hat für "Can't be silent" ein Jahr lang den Liedermacher Heinz Ratz auf der Tournee "Strom und Wasser feat. The Refugees" begleitet. Ratz hatte auf einer Fahrradrundreise durch Deutschland in Flüchtlingsunterkünften Musiker aus aller Welt kennengelernt und sie kurzerhand in seine Band Strom und Wasser integriert. Durch die Tournee können die Flüchtlinge ihre Musik vor Publikum präsentieren und erhalten viel Anerkennung für ihre Auftritte. Zugleich wird in Oelkers' Dokumentation der Alltag der Flüchtlinge in abgelegenen Unterkünften, mit vielen Einschränkungen und in ständiger Sorge um ihre Abschiebung deutlich.