Bei Herzstillstand Leben retten: prüfen – rufen - drücken
Für Menschen, die einen Herzstillstand erleiden zählt jede Sekunde. Sie sind dann auf Ihre Hilfe angewiesen. Dabei ist es gar nicht schwer die Überlebenschancen bei einem Herzstillstand deutlich zu erhöhen: Prüfen, rufen und drücken.

"Bei einem Herzstillstand wird das Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und schon nach drei Minuten sind unwiderrufliche Schäden die Folge", erläutert Fried Saacke, Rettungsassistent und Bereitschaftsleiter des BRK Ismaning. "Es ist daher entscheidend, dass die einfache Herzdruckmassage durchgeführt wird, bis der Rettungsdienst eintrifft. So kann der Restsauerstoff im Blut weiter zirkulieren und die Überlebenschance des Patienten entscheidend erhöht werden."
Wird eine Person plötzlich bewusstlos oder leblos aufgefunden sind drei Sofortmaßnahmen für das Überleben entscheidend: Prüfen, ob die Person noch atmet. Unter der Rufnummer 112 den Rettungsdienst rufen und schließlich fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs fest und tief drücken, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Wenn verfügbar sollten ein Defibrillator eingesetzt werden. Die Geräte können von jedem Laien einfach angewendet werden. Nach dem Einschalten erklärt der Automat was zu tun ist, wie die Elektroden aufzukleben sind, führt selbständig eine Analyse der elektrischen Hertzaktivität durch und gibt, wenn es notwendig ist, automatisch einen lebensrettenden Stromstoß ab.
In Deutschland sterben jährlich zwischen 130.000 und 200.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Die Zahl dieser Todesfälle könnte halbiert werden, wenn es gelingt, dass in möglichst vielen Fällen in kurzer Zeit mit dem Drücken, also der Herzdruckmassage begonnen wird.
Das Problem: Notarzt und Rettungsdienst benötigen durchschnittlich 10,6 Minuten bis zum Eintreffen beim Patienten. Zu lange, um zu überleben, denn die Chance für eine erfolgreiche Wiederbelebung sinkt um 10 % je Minute. Das Überleben beim Herzstillstand hängt also entscheidend vom schnellen und richtigen Eingreifen der Augenzeugen ab. Schon morgen kann das Überleben eines Menschen von Ihnen abhängen. „Zögern Sie nicht und helfen Sie, wenn ein Mensch auf Ihre Hilfe angewiesen ist“ appelliert Saacke. „Wie? Prüfen, rufen und drücken!“
Erste Hilfe und Lebensrettende Sofortmaßnahmen kann man auch üben. Bei Interesse wenden Sie sich an ihr örtliches Rotes Kreuz.