Zwei Monate Erdbeben Japan: Umfangreiche Hilfsaktionen des Roten Kreuzes
Das große Erdbeben und der nachfolgende Tsunami in Japan am 11. März lösten eine große Spendenbereitschaft der deutschen Bevölkerung aus. Über 20 Millionen Euro wurden dem Deutschen Roten Kreuz zur Weiterleitung an das Japanische Rote Kreuz gespendet. Insgesamt wurden bisher 127 Millionen Euro von den Rotkreuzgesellschaften weltweit an das Japanische Rote Kreuz weitergegeben.
„Die Spendenbereitschaft für Japan zeigt für mich die starke Solidarität der Deutschen mit den Opfern. Privatspender, aber auch viele Unternehmen machen nun diese große Hilfsaktion möglich“, sagt Rotkreuz-Präsident Dr. Rudolf Seiters. „Durch die enge Abstimmung mit unserer japanischen Schwestergesellschaft können wir sicher sein, dass die Spenden bei den bedürftigen Familien in der Katastrophenregion ankommen.“
Der größte Teil des Geldes wird als Bargeld an die betroffenen Familien verteilt. Derzeit erhält jede Familie pro verstorbenem oder vermisstem Angehörigen 350.000 Yen umgerechnet ca. 3.000 Euro. (Nach aktuellen Zahlen gelten 25.673 Menschen als verstorben oder vermisst.) Pro zerstörtem Haus erhalten Familien ebenfalls 350.000 Yen. (ca. 46.000 Familien.) Diese Summe wird auch an Familien gegeben, die aus der Umgebung des Fukushima-Atomkraftwerks evakuiert wurden (ca. 65.000 Familien).
Neben der Bargeldverteilung, kümmert sich das Japanische Rote Kreuz auch um Menschen in den Evakuierungszentren. Bis heute leben über 126.000 Menschen in solche Zentren, die vor allem in Schulen errichtet wurden. Für sie hat das Rote Kreuz Decken, Schlafsäcke, Kleidung und Lebensmittel zur Verfügung gestellt. 613 medizinische Teams versorgen die Evakuierten und haben über 55.000 Behandlungen durchgeführt. Das Rote Kreuz stattet zudem 72.000 Übergangshäuser mit den wichtigsten Haushaltsgeräten aus.