Wiesn-Halbzeitbilanz des Münchner Roten Kreuzes: 10% weniger Patienten beim größten Rotkreuzeinsatz des Jahres
Es ist eine normale Wiesn, nur ruhiger. So läßt sich die erste Halbzeit des größten Rotkreuzeinsatzeses beim größten Volksfest der Welt zusammenfassen. Das starke Regenwetter zu Beginn des Oktoberfestes hat auch die Einsatzzahlen für die ehrenamtlichen Kräfte des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) deutlich zurückgehen lassen. Seitdem das Wetter besser ist, steigen auch die Einsatzzahlen etwas an. Die Helfer freuen sich auf die zweite Hälfte des Oktoberfestes und darauf, ihren Dienst für die Wiesnbesucher bei wunderbarem Spätsommerwetter leisten zu können.
Hinweis: Die Zahlen für 2016 sind vorläufig. In Klammern sind jeweils die Zahlen der Halbzeitbilanz des Vorjahres angegeben. Aufgrund des Zentrallandwirtschaftsfestes handelt es sich 2016 um eine kleine Wiesn.
Einsatzkräfte und Ärzte
1.134 ehrenamtliche Rotkreuzhelfer und 93 Ärzte aus nahezu allen Fachrichtungen waren bis zur Wiesn - Halbzeit eingesetzt. Auf dem Festgelände gab es 1.059 (Vorjahr 1.213) Einsätze für die Rotkreuzkräfte mit Ihren gelben Fahrtragen. In die umliegenden Kliniken brachte der Rettungsdienst 416 (Vorjahr 442) Patienten.
Patienten
Die Anzahl der von Sanitätern und Ärzten versorgten Patienten lag bei 3.380 (Vorjahr: 3.738). Dies stellt einen Rückgang von -10%. dar. 1.599 (Vorjahr: 1.821) Patienten mußten ärztlich behandelt werden.
Pflaster, Verbände, nicht verschreibungspflichtige Medikamente etc., so genannte Hilfeleistungen, wurden von 1.781 (Vorjahr: 1.917) Wiesnbesuchern in Anspruch genommen.
Medizinische Versorgungen
Im Bereich der medizinischen Versorgungen waren alle Verletzungsmuster zu beobachten, die auch in einer normalen Notfallambulanz in einer Klinik auftreten. Diese umfassen internistische, chirurgische, neurologische Notfälle sowie Verletzungen und Erkrankungen im Bereich Hals, Nase, Ohren, Auge und Alkoholvergiftungen. Schwerpunkmäßig sind vor allem an den schönen Tagen chirurgische Weichteilverletzungen, z.B. Schnitte an Händen und Füßen zu sehen. In 312 (Vorjahr: 337) Fällen führten die Rotkreuzärzte in der Sanitätsstation eine chirurgische Wundversorgung durch. Die neu für besondere Einsatzlagen angeschafften Verbandmaterialien haben sich bereits im normalen Einsatz bestens bewährt. Die Versorgung von stark blutenden Wunden kann somit schneller und effektiver durchgeführt werden.
Alkoholvergiftungen
316 (Vorjahr: 346) Patienten wurden wegen übermäßigen Alkoholkonsums im Überwachungsbereich der Sanitätsstation ärztlich versorgt. Die Zahl der Jugendlichen unter 16 Jahren lag in diesem Zusammenhang mit 1 (Vorjahr: 8) deutlich unter dem Niveau des Vergleichsjahres.
Zentrales Landwirtschaftsfest (ZLF)
Auf dem ZLF waren bis einschließlich Samstag 48 Patienten zu versorgen, davon wurden 19 in umliegende Krankenhäuser gebracht. Hier setzte das Münchner Rote Kreuz das erste Mal sogenannte SanCarts ein. Ein SanCart ist ein umgebautes Golfcart, auf dem eine Trage montiert ist. Die Carts ermöglichen bei Festveranstaltungen einen komfortableren Patiententransport über längere Wegstrecken.