Startschuss für Energiesparprojekt der Stadtwerke München und der Münchner Wohlfahrtsverbände

Als erster deutscher Energieversorger haben die Stadtwerke München (SWM) in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände München (ARGE) ein bislang einmaliges Beratungsprojekt ins Leben gerufen, das Familien mit geringen Einkommen helfen soll, ihre Energiekosten spürbar und nachhaltig zu senken. Rund 1,5 Millionen Euro für Energiesparpakete und energiesparende Haushaltsgeräte wie Kühlschränke stellen die SWM für das Beratungsprojekt in München bereit. Auch das Münchner Rote Kreuz beteiligt sich mit ehrenamtlichen Energieberatern am Projekt.
Hintergrund
Laut aktuellem Armutsbericht der Landeshauptstadt München werden rund 177.000 Bürgerinnen und Bürger als arm bezeichnet – darunter auch viele Kinder. Das entspricht etwa 90.000 Haushalten, die von Arbeitslosengeld II bzw. Grundsicherung leben oder ein Einkommen auf vergleichbar niedrigem Niveau haben. Bei den Beziehern von Arbeitslosengeld II oder Grundsicherung ist die Wärmeversorgung überwiegend in den Regelsätzen enthalten, die Stromkosten werden jedoch nicht erstattet. Für diese Personengruppe ist also hier eine spürbare Kostensenkung möglich. Reichen die Abschlagszahlungen der Sozialbehörden für die Wärmeversorgung nicht aus, so sind die zusätzlichen Beträge auch von den Betroffenen zu tragen. In diesem Fall führen Einsparungen ebenfalls zu einer spürbaren Entlastung. Vergleichbar einkommensschwache Personen ohne Bezug von Transferleistungen müssen den gesamten Energiebezug aus ihrem Haushaltseinkommen finanzieren. Sie profitieren also in jedem Fall durch die Senkung des Energieverbrauchs.
Ehrgeiziges Projektziel: 30.000 Haushalte in zweieinhalb Jahren
Die Stadtwerke und die Münchner Wohlfahrtsverbände (Arbeiterwohlfahrt, Bayerisches Rotes Kreuz, Caritasverband, Innere Mission, Diakonie, Israelitische Kultusgemeinde und PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband) haben sich das ehrgeizige Ziel gesteckt, in den kommenden zweieinhalb Jahren mehr als einem Drittel der finanzschwachen Haushalte eine Energiesparberatung zu ermöglichen – 30.000 insgesamt. So sollen Strom-, Heizungs- und Warmwassernutzung genau unter die Lupe genommen und Wege aufgezeigt werden, die Verbräuche und damit die Kosten zu senken.
Die Energieberatung erfolgt durch ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen der Münchner Wohlfahrtsverbände; die Vergabe der Sachmittel übernehmen ebenfalls die Verbände.
Energie-Sparpaket als Starthilfe
Im Rahmen der Beratung erhält jeder Haushalt ein Energie-Sparpaket. Darin enthalten sind neben einer Informationsbroschüre zwei Energiesparlampen (13 Watt und 18 Watt), eine schaltbare 3er-Steckerleiste sowie ein Kühlschrankthermometer. Diese Starthilfe im Wert von rund 10 Euro soll den Grundstock für einen bewussteren Umgang mit Energie bilden. Darüber hinaus werden auch Sachmittel, wie energiesparende Elektrogeräte (Kühlschränke, Kühl-Gefrier-Kombinationen für Familien, Waschmaschinen) vergeben. Allein hierfür werden die SWM rund 1,2 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Kontakt für interessierte Haushalte
Die Münchner Wohlfahrtsverbände haben das Stadtgebiet in mehrere Bereiche aufgeteilt und diese jeweils einzelnen Verbänden zugeordnet. Zentrale Ansprechstelle ist das Wohnforum München gGmbH. Von dort erfolgt die Koordination und Zusammenarbeit mit dem entsprechenden Wohlfahrtsverband. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 089/480 88 55 1 informieren und sich für einen Beratungstermin vormerken lassen. Erreichbar ist die Hotline montags und dienstags von 9 bis 16.30 Uhr, mittwochs und donnerstags von 10 bis 19 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr.
Die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände München (ARGE)
Die ARGE ist ein Zusammenschluss der Münchner Wohlfahrtsverbände, die ihren Ursprung in verschiedenen religiösen Gemeinschaften und/oder gesellschaftlichen und sozialen Bewegungen haben. Sie eint das Ziel, schwachen, benachteiligten und aus der Gesellschaft ausgegrenzten Menschen zu helfen. Eine Fülle von gemeinsamen Zielvorstellungen und die durch den Wandel gesellschaftlicher Werte, Einstellungen und Rahmenbedingungen bedingten Herausforderungen, legen eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit in vielen Bereichen nahe. Mitglieder der ARGE sind: Arbeiterwohlfahrt, Bayerisches Rotes Kreuz, Caritasverband, Innere Mission, Diakonie, Israelitische Kultusgemeinde und PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband.