Sri Lanka: Der Krieg ist zu Ende – der Überlebenskampf geht weiter
Vor rund hundert Tagen hat die Regierung Sri Lankas den Konflikt für beendet erklärt. Die Flüchtlinge sollen jetzt zurückkehren in ihre Heimatregionen. Das Deutsche Rote Kreuz beginnt im September mit dem Wiederaufbau von Hospitälern und der Gesundheitsversorgung im Nordosten Sri Lankas. Damit soll die medizinische Versorgung der Flüchtlinge ebenso sichergestellt werden, wie die der ansässigen Bevölkerung.
In einem 180-Tages-Plan will die Sri Lankische Regierung die rund 250.000 Flüchtlinge wieder in ihren Heimatregionen ansiedeln. Dort aber sind Häuser zerstört und es gibt kaum medizinische Versorgung. Außerdem sind viele Flüchtlinge in einem kritischen Zustand: Einige von ihnen sind seit über einem Jahr auf der Flucht und dadurch völlig unterernährt, geschwächt und traumatisiert. Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und Malaria breiten sich unter den Rückkehrern aus.
Das Deutsche Rote Kreuz baut im Nordosten Sri Lankas zwei Mutter und Kind-Gesundheits-Zentren in denen bis zu 3.300 Mütter mit ihren Kindern behandelt werden können, und fünf Erste-Hilfe-Stationen auf. Zusätzlich werden zwei durch den Konflikt zerstörte Krankenhäuser renoviert und mit medizinischer Technik ausgestattet. Eine mobile Klinik versorgt die Bevölkerung in den entlegenen Regionen. An drei zentralen Standorten teilt das DRK Medikamente aus. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird von der EU finanziert.
26 Jahre schwelte der Bürgerkrieg, jetzt sollen die Singhalesen und Tamilen wieder friedlich nebeneinander leben. Um das Zusammenleben der unterschiedlichen Ethnien in den Kommunen zu stärken, bindet das Rote Kreuz in die Gesundheitsprojekte auch die ansässige Bevölkerung mit ein und organisiert Kampagnen an Schulen und auf Marktplätzen, um für humanitäre Werte zu werben.