Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Thema Erste Hilfe hat am Wochenende neuen Schwung bekommen. Martin
Müller, ein Spiegel-Redakteur mit Rotkreuz-Vergangenheit (Baden), hat in der aktuellen Aussage unter dem Titel "Notfall im Ohrensessel" eine Geschichte zum Thema Erste-Hilfe-Kurse platziert (Seite 152). Dazu gab es am Samstag eine Vorabmeldung von AP. Eine noch unveröffentlichte Studie der Charité hat auf Probleme bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung durch Erst-Helfer hingewiesen.
 

Obwohl 66 Prozent der Umstehenden einen Herz-Kreislauf-Stillstand feststellen konnte, leiteten nur 12,5 Prozent eine sinnvolle Herz-Lungen-Wiederbelebung ein.
Die Umfrage ist in Berlin entstanden. In dem Artikel wird die Studie mit Kritik an der bestehenden Erste-Hilfe-Ausbildung verbunden, was die Bild-Zeitung heute auf Seite 1 aufgreift.


Tatsächlich ist jedoch die Qualität der Erste-Hilfe-Ausbildung nach Aussage des Studienleiters nicht Bestandteil der Untersuchung gewesen.
Daher kann aus der Studie auch nicht geschlossen werden, dass die Lehrgänge "zu lang, zu theoretisch und realitätsfern" sind. Aber diese Botschaft ist nun in der Welt.

Der Artikel enthält jedoch auch einen Hinweis auf das neue Angebot "Fit in Erster Hilfe". Am 14. April werden ADAC, DRK und andere Hilfsorganisationen in Berlin dieses neue Angebot in Sachen Erste Hilfe vorstellen, einen  90-Minuten-Kurs. Sie haben sicher schon davon gehört, da Landes- und Kreisverbände ab Mai diese neuartigen Kurse ins Programm nehmen. Der ADAC hat dazu einen Artikel in der ADAC-Motorwelt im Mai (19 Mio Leser). Es werden weitere folgen.

Fazit:1. Es liegt keine Studie vor, aus der gefolgert werden kann, dass unsere Ausbildung zu lang, zu theoretisch oder realitätsfern wäre.2. Die Lehrgangsinhalte richten sich nach der Zielgruppe und sind im betrieblichen Bereich vorgegeben.3. Für allen "Freiwilligen" bieten wir ab Mai 2008 kurze, 90-minütige Auffrischungskurse an.

Eine abgewandelte Version des Berichts ist auch auf Spiegel-Online zu finden.