Philippinen: Das Ausmaß des Tropensturmes wird deutlicher
Während das Philippinische Rote Kreuz weiterhin auf der Insel Mindanao im Einsatz ist, wird das ganze Ausmaß der Zerstörung durch Tropensturm Washi immer deutlicher.
Der Sturm traf am 17. Dezember die Küste von Mindanao und löste im Norden der Insel Sturzfluten aus. Mehr als 1.000 Menschen wurden getötet, mindestens 1.600 verletzt, weitere 51 werden vermisst. Insgesamt sind mehr als 641.000 Menschen von den Zerstörungen betroffen, 45.000 Familien haben in Evakuierungszentren Zuflucht genommen.
Die Rotkreuz-Bewegung stellte sofort Hilfsgüter für 5.000 Familien. Mehr als 600 Freiwillige und Mitarbeiter sind im Einsatz auf der Suche nach Vermissten, bei der Bergung von Verletzten und unterstützen die Menschen in den Evakuierungszentren.
Das Philippinische Rote Kreuz und die lokalen Behörden erwarten, dass die Zahl der Todesopfer steigen wird, sowie mehr Informationen verfügbar sind. Aus den am schlimmsten betroffenen Gebieten treffen erste Berichte ein von Häusern, die weggespült wurden oder von Bäumen und Felsen zerschlagen wurden, die von den umliegenden Hügeln von den Fluten mitgerissen worden waren.
Kampf ums Überleben
Viele Menschen berichten, sie seien nicht vorbereitet gewesen, denn Stürme dieses Ausmaßes treten auf der Insel Mindanao selten auf. Die 45-jährige Yvonne Antoliuao, Mutter von vier Kindern, war zu Hause mit ihren Kindern, als der Sturm auftraf. Als es begann zu regnen, ging sie nach draußen, und sah geschockt, dass das schnell ansteigende Wasser bereits ihr Haus erreicht hatte. Bald erreichte es Hüfthöhe und dann stand ihr das Wasser bis zur Brust.
Sie nahm ihre Kinder und kletterte auf einen Mangobaum neben ihrem Haus. Noch während sie kletterte, rief ein anderes Kind unter ihr um Hilfe. "Das Kind hielt sich an meinem Fuß fest und bat um Hilfe. Aber ich konnte ihm nicht helfen, weil ich zu kämpfen hatte, meine eigenen vier Kinder zu retten." schluchzt Yvonne.
Das Rote Kreuz unterstützt die Betroffnen so lange wie nötig
Richard Gordon, der Präsident des Philippinischen Roten Kreuzes, spricht von einer beispiellosen Verwüstung. "Ich habe durch viele Katastrophen gesehen, aber dieses hier ist die schlimmste. Viele der Betroffenen haben Familienmitglieder verloren", sagte er. "Einige Familien haben nicht weniger als 30 Mitglieder verloren." Das Philippinische Rote Kreuz wird seine Unterstützung für die Familien und Gemeinden, die von Tropensturm Washi getroffen wurden, so lange wie nötig fortsetzen.
Das Deutsche Rote Kreuz steht auch in Deutschland bereit, mobile Trinkwasseranlagen oder Gesundheitsstationen auf die Philippinen zu bringen, sollte dies angefordert werden."Wir stehen im ständigen Kontakt mit den Kollegen vor Ort. Zurzeit können wir Hilfsgüter lokal organisieren. Wir haben ein Logistikzentrum in Kuala Lumpur in Malaysia. Das geht natürlich schneller, als wenn wir die Hilfsgüter von Deutschland aus einfliegen müssen" sagt Martin Hahn, Leiter der DRK-Auslandshilfe.
Das DRK bittet um Spenden für die Katastrophenopfer auf den Philippinen.
Spendenkonto: 41 41 41
Bank für Sozialwirtschaft BLZ: 370 205 00
Stichwort: Philippinen
Online-Spende: www.DRK.de/onlinespende