Münchner Rotes Kreuz eröffnet Kleiderkammer im Münchner Süden
Am Samstag, den 2.Juni, eröffnete das Münchner Rote Kreuz die neue Ausgabestelle der Kleiderkammer im Münchner Süden in der Drygalski Allee 117. Diese ergänzt die bestehende Kleiderkammer in Allach um eine Ausgabemöglichkeit für Bürgerinnen und Bürger aus dem Münchner Süden. Das Angebot wird komplett von einem 15-köpfigen ehrenamtlichen Team betrieben.
Leider werden schon wieder Räume gesucht. Denn der Eigentümer der momentan gemieteten Immobilie widerspricht einer Nutzung für diesen sozialen Zweck. "Das Stichwort 'bedürftig' scheint immer wieder völlig unberechtigte Vorurteile zu wecken.", so Björn Bores, der Projektkoordinator. Trotz intensiver Bemühungen ist es nicht gelungen, den Vermieter davon zu überzeugen, dass das Angebot keine Auswirkungen auf die Geschäfte in der Nachbarschaft haben wird. "Der Vermieter verlangt von uns, dass wir den Raum - wie leider vor vielen Jahren im Mietvertrag festgelegt - ausschließlich zu Ausbildungszwecken verwenden". Und da man natürlich keinen Streit vom Zaun brechen möchte, "werden wir den Raum nun auch genau dazu nutzen: Um unsere neu gewonnenen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in der Kleiderausgabe zu schulen. Natürlich möglichst praxisnah", ergänzt Bores.
Parallel dazu geht das Münchner Rote Kreuz nun verstärkt auf die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten um eine langfristige Heimat zu finden undbittet dabei um Mithilfe.
Trotz der Schwierigkeiten war die Eröffnungsfeier selbst von positiven Botschaften geprägt. Fr. Dr. Kronawitter, die Vorsitzende des Münchner Roten Kreuzes, betonte die Wichtigkeit des Projektes. Denn es zeige deutlich das soziale Gewissen des Roten Kreuzes im Sinne des Rotkreuz-Grundsatzes "Menschlichkeit". Zu sehr werde das Rote Kreuz in der Bevölkerung ausschließlich mit Rettungs- oder Sanitätsdienst verknüpft. Obwohl es ja auch eine breite Palette an sozialer Dienstleistung anbiete.
Herr Werner Masanz, Kreisbereitschaftsleiter, bedankte sich bei Björn Bores und lobte vor allem sein Durchhaltevermögen. Bei einer Zeitspanne von über 12 Monaten von der Projektidee bis zur Eröffnung sei langer Atem notwendig. Und das erst recht, wenn man bedenke, dass alle – von der Planung bis zum Betrieb - rein ehrenamtlich stattfinde.
Als Vertreterin des Bezirksauschusses 19 freute sich Fr. Micky Wenngatz über das neue Angebot für Bedürftige im Münchner Süden, in dem es ja trotz gegenteiliger Wahrnehmung durchaus Armut gebe. Deshalb habe der Bezirksauschuss das Projekt im Februar auch einstimmig mit einer großzügigen Anschubfinanzierung bedacht.
Die Kleiderkammer München des Bayerisches Roten Kreuzes ist eine Einrichtung, in der Kleiderspenden (und Haushaltswaren bis hin zu Möbeln) angenommen, sortiert und an bedürftige Münchnerinnen und Münchner ausgegeben werden. Der komplette Betrieb wird von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern übernommen. Das Hauptlager befindet in Allach und wird ab sofort durch eine die Ausgabestelle - zunächst nur für Kleidung - im Münchner Süden ergänzt.