Japan sechs Monate nach dem Beben: Wiederaufbau dauert noch fünf Jahre
Nach dem Erdbeben, dem verheerenden Tsunami und der Nuklear-Katatrophe hat das Rote Kreuz rund 84.000 Patienten in den betroffenen Regionen behandelt. Das Japanische Rote Kreuz geht davon aus, dass der Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur noch rund fünf Jahre dauern wird. Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt das Japanische Rote Kreuz mit insgesamt 26 Millionen Euro.
Das Erdbeben und der darauffolgende Tsunami am 11. März 2011 haben rund 16.000 Menschen das Leben gekostet, rund 90 Prozent der Toten sind im kalten Wasser ertrunken. Fast 6000 Menschen wurden verletzt, rund 4500 gelten immer noch als vermisst. 400.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen und wurden in Notunterkünften untergebracht.
Bislang hat das Japanische Rote Kreuz Spenden in Höhe von 363 Millionen Euro von mehr als 70 Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften aus aller Welt erhalten. Davon wurden bereits 142 Millionen Euro ausgegeben. Die restlichen Gelder sollen unter anderem für den Wiederaufbau der medizinischen Infrastruktur in Ishinomaki eingesetzt werden.
Rund 110.000 Familien konnten inzwischen in Übergangs-Häusern untergebracht werden. Um die Rückkehr in die Normalität zu erleichtern, verteilt das Rote Kreuz wichtige Haushaltsgeräte an diese Familien und organisiert Veranstaltungen, um soziale Kontakte unter den Umsiedlern zu ermöglichen.
Auch der Aufbau von Übergangs-Krankenhäusern und Notfallstationen wird vorangetrieben. Aufgrund der vielen Tonnen von Schutt, die durch das Erdbeben und den Tsunami angefallen sind, gestaltet sich der Wiederaufbau schwierig. Deshalb müssen zunächst Übergangslösungen gefunden werden, bis die Infrastruktur endgültig wieder aufgebaut werden kann.
Viele Menschen sind durch den Verlust von Freunden, Angehörigen und ihres Heims traumatisiert. Rund 14.000 traumatisierte Personen konnten bereits vom Japanischen Roten Kreuz psychologisch betreut werden.
"Der Wiederaufbau wird mindestens fünf Jahre dauern. Bis die seelischen Wunden verheilt sind, wird es viel länger dauern", sagt Tadateru Konoe, der Präsident des Japanischen Roten Kreuzes.