Jahresbilanz der Münchner Wasserwacht
In ihrer Abschlussbilanz für das Jahr 2008 warnt die Münchner Wasserwacht davor, dass immer weniger Kinder und Jugendliche schwimmen lernen. „In der Altersklasse der Kinder unter 15 Jahren ist das Ertrinken die zweithäufigste Todesursache nach den Verkehrsunfällen“, sagt Heinz Effenberger von der Münchner Wasserwacht. Insbesondere die Schulen müssten ihrer Verantwortung in Zukunft noch stärker nachkommen, da nur diese Schwimmunterricht über alle Gesellschaftsschichten hinweg flächendeckend organisieren können. „Der beste Schutz vor dem Ertrinken ist richtig Schwimmen lernen“, stellt Heinz Effenberger fest. Deshalb seien hier auch die Eltern gefordert, aktiv zu werden und ihre Kinder darüber hinaus vor Gefahren am Wasser besser aufzuklären. „Unser Appell ist auch jetzt in der kalten Jahreszeit wichtig, denn scheinbar zugefrorene Seen können schnell zu tückischen Fallen werden“, so Effenberger. Sobald die Seen anfangen zuzufrieren, werden an den Seen und Gewässern in Stadt und Landkreis auch wieder die ehrenamtlichen Helfer der Münchner Wasserwacht im Einsatz sein, um Leben zu retten.
Ertrinkungsunfälle und Lebensrettungen 2008
Die 620 aktiven Mitglieder der neun Ortsgruppen der Kreiswasserwacht leisteten im Jahr 2008 bislang 44.100 Einsatzstunden und 743 Mal Erste Hilfe. Bei sechs Lebensrettungen an der Isar, im Fasanerie-, Lerchenauer- und Riemersee wurde den Helfern all ihr Können abverlangt. Zwei dieser Einsätze waren erfolgreich: Aus einer Wasserwalze in der Isar konnten Wasserretter einen Mann im August vor dem sicheren Ertrinken retten; im Juni zogen Rettungsschwimmer ein völlig entkräftetes 12-jähriges Mädchen aus dem Lerchenauer See. Am Riemersee konnte im Juni eine Frau nach einem Ertrinkungsunfall zunächst reanimiert werden, verstarb dann aber am nächsten Tag im Krankenhaus. Drei weitere Personen, zu denen die Schnelleinsatzgruppe der Münchner Wasserwacht zum Fasaneriesee gerufen wurde, konnten nur noch tot geborgen werden.
Weitere Aktivitäten 2008
Die Münchner Wasserretter betreuten in diesem Jahr ehrenamtlich zahlreiche Veranstaltungen, wie den München-Triathlon, den Münchner Kanuslalom, das Isarbrückenfest zum 850. Geburtstags München sowie die Ruderveranstaltungen an der Regattastrecke in Oberschleißheim. Trainings- und Weiterbildungseinheiten, Rettungsschwimmkurse, Seereinigungen und die Beseitigung von Sturmschäden ergänzten die Aktivitäten. Anlässlich des Jubiläums „125 Jahre Wasserrettung in Deutschland“ veranstaltete die Kreiswasserwacht im Freibad Unterhaching eine große Leistungsschau mit realitätsnahen Einsatzszenarien.
Über die Münchner Wasserwacht
Die neun Ortsgruppen der Münchner Wasserwacht betreuen den Feringasee, Langwieder-, Luß- und Birkensee, Lerchenauer See, Feldmochinger See, Heimstettner See, Unterschleißheimer See, den Riemer Bugasee sowie an der Isar die Stationen Flaucher und Marienklause sowie das Unterhachinger Schwimmbad. Die Münchner Wasserwacht freut sich über jede Form der Unterstützung. Auch neue Mitglieder sind jederzeit willkommen. Weitere Informationen finden sich hierzu im Internet unter www.wasserwacht-muenchen.de