Sehr geehrte Damen und Herren,

nach Rücksprache mit dem DRK-Generalsekretariat kommt ein Hilfseinsatz des Deutschen/Bayerischen Roten Kreuzes derzeit nicht in Betracht. Wir haben es mit einem Einsatz auf Europäischem Gebiet zu tun; in Italien ist analog zu Deutschland eine klare Einsatzführungsstruktur aufgebaut. Der Zivilschutz und die Streitkräfte leisten nicht zuletzt aufgrund der, leider „traditionellen“, Erfahrungen professionelle Arbeit. Jede Einmischung von Außen, jedes unkoordinierte Entsenden von Einsatzformationen würde den Einsatzablauf erheblich stören. Das italienische Innenministerium bittet eindringlich, ohne Anforderung  keinerlei Aktionen einzuleiten. Weder das Rote Kreuz, noch das THW werden gegen diese Bitte – besser gegen diese klare Aufforderung – verstoßen, was von absoluter Professionalität zeugt. Wir sind bereit zu jeder Hilfeleistung.

Die notwendigen Kräfte sind aus ganz Italien zusammengezogen worden. Derzeit gibt es unter den Trümmern noch Leichen zu bergen und die wenigen Überlebenden medizinisch zu versorgen. Dazu ist Italien selbst in der Lage.  Die Unterbringung der Obdachlosen wird natürlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen, obwohl seit gestern bereits Zeltstädte aufgebaut werden. Derzeit überlegt das DRK-Generalsekretariat wie es sich ggf. mittel- und langfristig am Wiederaufbau beteiligen kann.

 Abschließend nochmals die klare Bitte: Lassen Sie sich auch nicht auf Druck von Außen zu irgendwelchen Spontanaktionen hinreißen. Insbesondere sollte von Sachspenden für die „notleidende Bevölkerung des Erdbebengebietes in Italien“  dringend Abstand genommen werden. Über die Möglichkeit von Geldspenden werden wir Sie gesondert in Kenntnis setzen.

Mit freundlichen Grüßen

 Rudi Cermak

Geschäftsführer der BRK-Bereitschaften
und Katastrophenschutzbeauftragter
des Bayerischen Roten Kreuzes