Hochwassereinsatz an der Isar für die Münchner Wasserwacht
Wie bereits in Teilen der heutigen Tagespresse berichtet, beobachtete am Sonntag, 28.06.09 die Wachmannschaft der Wasserwacht Ortsgruppe (OG)-Mitte an der Marienklause gegen 17.30 Uhr, wie ein mit drei Personen besetztes Schlauchboot in der stark Hochwasser führenden Isar über den Wasserfall an der Marienklausenbrücke fuhr und in der Wasserwalze kenterte. Sofort rüsteten sich drei Mitglieder der Wasserwacht zum Einsatz, parallel dazu löste der Einsatzleiter Sven Mrazek über die Integrierte Leitstelle (ILST)Wasserrettungsalarm aus. Nach ca. zwei langen Minuten gab die riesige Wasserwalze alle drei Personen glücklicherweise frei und spülte sie aus der Walze heraus. Sie trieben sehr schnell in der Isar ab, gefolgt vom Wassernotfahrzeug der Wasserwacht über den rechten Damm (Schlichtweg) sowie einem Wasserwacht-Team mit Fahrrädern über den linken Damm. Ungefähr 500 Meter flussabwärts gelangten die drei Personen selbst an die überschwemmte rechte Böschung und wurden von den Wasserrettern ans Ufer gebracht. Nach kurzer Betreuung durch die Einsatzkräfte der Wasserwacht konnten sie stark geschwächt und unterkühlt dem Rettungsdienst übergeben werden.
Anschließend wurde die Isar durch die Wasserwacht am Boden und mit Unterstützung des Rettungshubschraubers Christoph 1 aus der Luft nach potentiellen weiteren Opfern abgesucht. Nachdem die Schlauchbootbesatzung mehrfach versicherte, dass niemand abgängig ist, wurde die Suche gegen 18.10 Uhr eingestellt. Um gefährliche Rettungsversuche durch Passanten und Folgeeinsätze durch das treibende Schlauchboot zu vermeiden, barg die Wasserwacht ca. 200 Meter nördlich der Thalkirchner Brücke das Boot. Die drei Personen wurden nach einer Befragung durch die Polizei mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus transportiert.
Die Münchner Wasserwacht warnt!
Die Isar führt im Stadt- und Landkreis zurzeit Hochwasser (Meldestufe 1), die Uferwiesen sind komplett überflutet. Trotzdem waren am letzten Wochenende mehrfach Kanuten und Jugendliche mit Schlauchbooten unterwegs. Das Schwimmen und Befahren der Isar bei solch einem Wasserstand ist lebensgefährlich, selbst normal harmlose Stellen können sich in tödliche Fallen verwandeln (wie leider im April im Norden Münchens geschehen).
Die Isar wird je nach weiterer Wetterlage noch einige Zeit einen erhöhten Wasserstand haben. Die Wasserwacht München warnt eindringlich vor solch einem Leichtsinn, den diese leider immer wieder beobachten muss. Dabei wird nicht nur das eigene Leben aufs Spiel gesetzt; auch die ehrenamtlichen Retter der Wasserwacht befinden sich in Lebensgefahr, wenn sie solche Einsätze durchführen müssen. Ein ähnlicher Unglücksfall ereignete sich letztes Jahr an selber Stelle. Hier mussten zwei Schlauchbootfahrer durch die Wasserretter aus der reißenden Walze befreit werden, das Boot konnte erst fünf Tage später geborgen werden.