Herzschmerzen und wund gelaufene Füße - Wiesn-Halbzeitbilanz des Roten Kreuzes

Aufgrund der spätsommerlichen Temperaturen in der ersten Wiesn-Woche hatten die ehrenamtlichen Rotkreuz-Helfer und Ärzte in der BRK-Sanitätsstation auf dem Oktoberfest viel zu tun. "Viele Wiesn-Gäste klagten insbesondere über Herz- und Kreislaufbeschwerden", sagt Dr. Kurt Schneider, ärztlicher Leiter der Sanitätsstation. "Wer schwitzt und diesen Verlust von Körperflüssigkeit allein mit Wiesn-Bier ersetzt, wird nicht nur schneller betrunken, sondern dehydriert auch leicht und belastet damit erheblich sein Kreislaufsystem", erklärt Dr. Schneider. Wiesn-Besuchern empfiehlt der Rotkreuzarzt deshalb, zwischendurch einen halben Liter Wasser zu trinken oder auf andere nicht-alkoholhaltige Getränke umzusteigen.
Insgesamt stieg das Einsatzaufkommen im Vergleich zum (kühlen) Vorjahreszeitraum deutlich (Alle Zahlen bis einschließlich Samstag, 26.09.09; in Klammern Vorjahr!). Zur Halbzeit der Wiesn kümmerten sich 795 ehrenamtliche Rotkreuz-Helfer und 84 Ärzte bislang um 4698 (3127) Patienten. Von diesen bedurften 1950 (1599) ärztlicher Versorgung. Besonders häufig baten Wiesn-Besucher um Pflaster für wundgelaufene Füße sowie Kopfschmerztabletten. Die Zahl dieser kleineren Hilfeleistungen stieg um über 75 Prozent auf 2748 (1528), die Zahl der ärztlichen Behandlungen um über 20 Prozent. Die Rotkreuzärzte nähten in der Sanitätsstation 472 (400) Mal die kleinen Wunden von Wiesn-Besuchern. Erfreulich ist, dass es bislang auf der Wiesn zu keinen Notfällen mit akuter Lebensgefahr kam. 422 (273) Wiesn-Besucher mussten von den Rettungsdiensten in die umliegenden Hospitäler transportiert werden.
Wegen überhöhten Alkoholkonsums wurden bislang 399 Personen (Vorjahr: 321) ärztlich überwacht. Die meisten der so genannten "Bierleichen" waren unter 30 Jahre alt, ungefähr ein Drittel davon ist weiblichen Geschlechts.
Zu sonnig für den Wiesn-Wickeltisch
Aufgrund des schönen Wetters fanden im Vergleich zum Vorjahr weniger Mütter und Väter den Weg zu den Serviceangeboten der BRK-Kinderfundstelle im Servicezentrum Theresienwiese. Bislang nutzten 115 (145) Eltern die Möglichkeit, ihre kleinen Kinder abseits vom Wiesntrubel zu wickeln und zu stillen.
Eine erfreuliche Zahl zum Schluss: Rotes Kreuz und Stadtjugendamt melden zur Wiesn-Halbzeit lediglich 13 (20) verloren gegangene Kinder, die nach meist kurzer Betreuungszeit ihren glücklichen Eltern wieder übergeben werden konnten.