Haiti: 390.000 Erdbebenopfer immer noch in Zeltlagern
390.000 Menschen in Haiti leben zweieinhalb Jahre nach dem verheerenden Erdbeben immer noch in provisorischen Zeltlagern. Über eine Million Menschen haben inzwischen ein neues Zuhause gefunden.
„Für viele Erdbebenopfer ist das Leben in diesen Lagern die einzige Alternative. Hier gibt es eine grundlegende Infrastruktur mit fließendem Wasser, einfachen Toiletten und gelegentlich sogar Schulunterricht für die Kinder“, sagt DRK-Generalsekretär Clemens Graf von Waldburg-Zeil, der sich gerade in Haiti befindet.
Das Rote Kreuz ist mittlerweile zuversichtlich, dass Erdbebenopfer zweieinhalb Jahre nach der Katastrophe, die immer noch in provisorischen Lagern leben, bald ein neues Zuhause finden werden.
„Die letzten Monate haben endlich wesentliche Verbesserungen gebracht. Hilfsorganisationen und haitianische Behörden arbeiten jetzt Hand in Hand, um eine Rückkehr oder eine Neuansiedlung der Menschen zu ermöglichen“, so Clemens Graf von Waldburg-Zeil.
Das schwere Erdbeben in Januar 2010 hat eine Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität mit den Opfern ausgelöst. Allein an das Rote Kreuz wurden über 33 Millionen Euro gespendet.
Das Rote Kreuz hat etwa 3.000 Unterkünfte gebaut, alle mit Zugang zu fließendem Wasser und einfachen Toiletten, was in Haiti nicht zum normalen Standard gehört. Die Familien bekommen auch Schulungen in Erster Hilfe. Es werden außerdem Schutz- und Evakuierungsübungen durchgeführt, damit sie auf zukünftige Katastrophen besser vorbereitet sind.
Mit Hilfe von Spendengeldern hat das Rote Kreuz ebenfalls Schulen aufgebaut, eine Mutter-Kind-Klinik ausgerüstet und eine neue Blutbank für das haitianische Gesundheitswesen ausgestattet. Bei einem Cholera-Ausbruch wenige Monate nach dem Beben begann das DRK mit Hygiene-Schulungen und anderen Aufklärungsarbeiten für die Bevölkerung. Über 85.000 Menschen wurden dadurch erreicht.
1,5 Millionen Menschen in Haiti lebten kurz nach dem Erdbeben im Januar 2010 in Zeltlagern. Als neue Unterkünfte fertig wurden, die auch vom Deutschen Roten Kreuz gebaut wurden, kehrten viele Familien zurück in ihre Heimatgemeinden, bis auf derzeit fast 400.000 Menschen, die bisher nicht zurückkehren konnten.