Führungskräftefortbildung: Bericht zum Massenanfall von Verletzten in Jettingen
Reinhold Attenhauser referiert im Casino über seine Erfahrungen beim tragischen Unglück in Jettingen am 9. März 2006
Eine besonders interessante Führungskräftefortbildung organisierte das Münchner Rote Kreuz am gestrigen Abend: Reinhold Attenhauser, organisatorischer Einsatzleiter im Landkreis Günzburg, berichtete von seinen Erfahrungen beim tragischen Unglück in Jettingen Anfang März, das groß durch die Presse ging.
Am 9. März kam es in Jettingen (Landkreis Günzburg) zu einem folgenschweren Verkehrsunfall: ein Kurierfahrer erleidet am Steuer einen Herzinfarkt und rast ungebremst in einen Trauerzug, der gerade auf dem Weg zum Friedhof ist.
Der Unfallfahrer verletzt insgesamt 36 Menschen und überlebt den Unfall selbst nicht. Für den ländlich strukturierten Rettungsdienstbereich stellt das Geschehen eine große Herausforderung dar.
175 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes kümmern sich um die 36 Verletzten und etwa 100 Unverletzten an der Einsatzstelle. 14 Rettungshubschrauber aus ganz Süddeutschland und der Großraum-Rettungshubschrauber kamen zum Einsatz, um die Schwerverletzten auszufliegen.
Attenhauser schilderte anschaulich die spezifischen logistischen Probleme, Ressourcenengpässe und Kommunikationsprobleme in diesem Einsatz, aber auch die richtigen Entscheidungen, die glücklichen Umstände und die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten, die dazu führten, dass das Schadensereignis hervorragend bewältigt werden konnte.