Eine Woche Spaß und Lernen - Großzeltlager Abenteuer Siedeln erfolgreich beendet
Vom 5.-9. Juni 2012 fand zum dritten Mal das Planspielzeltlager "Abenteuer Siedeln" von Wasserwacht und Jugendrotkreuz Schwaben in der Umweltstation Unterallgäu in Legau statt.
Wie 2008 und 2010 nahmen rund 500 Jugendliche zwischen acht und 17 Jahren aus Jugendgruppen der schwäbischen Wasserwachtjugend und des Jugendrotkreuzes teil. Schirmherren waren Dr. Beate Merk, Bayerische Staatsministerin der Justiz und für Verbraucherschutz und zugleich Schirmherrin des Bayerischen Jugendrotkreuzes sowie Dr. Jakob Kellenberger, Präsident des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK).
Neben Spaß und Action stand beim Großzeltlager Abenteuer Siedeln erneut eine Rahmenhandlung mit politischem Bildungskonzept im Vordergrund. 2012 drehte sich alles um Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht. Das Konzept der ehrenamtlichen Projektgruppe um Christian Rzepka und Alfons Sailer sah vor, dass die Siedler in fünf Zeltstädte aufgeteilt werden, die von vorher aus dem Betreuerkreis gewonnenen “Herrschern” regiert werden. Durch leichte Einschränkungen und "Schikane" sollten die Teilnehmer spielerisch erleben und reflektieren, welchen Stellenwert Menschenrechte haben und wie wichtig es ist, aktiv für seine Rechte einzutreten.
Dem Organisationsteam ging es darum, Eindrücke vom Umbruch in den Gesellschaften von Entwicklungsländern zu vermitteln und auf völkerrechtliche Probleme hinzuweisen. Gleichzeitig sollte den Teilnehmern auch klar werden,
dass Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht nicht nur in weit entfernt liegenden Regionen der Welt missachtet werden, sondern oft auch direkt vor unserer Haustüre. Außerdem sollten die jugendlichen Teilnehmer früh auf Möglichkeiten hingewiesen werden, wie sie selbst gesellschaftliche und politische Prozesse mitgestalten können.
Dieses Konzept ging voll auf: Nach und nach setzten alle Zeltstädte ihre Herrscher ab und organisierten sich selbstständig neu. Das geschah in unterschiedlichen Varianten, von demokratisch gewählten Regierungen über Räte bis hin zu parlamentarischen Monarchien war alles vertreten.
Die ganze Woche über boten die ehrenamtlichen Organisatoren den jungen Rotkreuzlern ein abwechslungsreiches Programm. Neben den Workshops von Baumklettern und Kanufahren über Kinderrechte, Mobbing und den kompetenten Umgang mit sozialen Netzwerken bis hin zu Klappstuhlbauen gab es Gruppen- und Einzelspiele, Geisterbahn und natürlich Gitarrenmusik am Lagerfeuer. Darüber hinaus mussten die Zeltstädte ihre Tagesaufgaben erledigen, wozu neben Teamarbeit und handwerklichem Geschick auch Verhandlungskunst notwendig war, um die nötigen Rohstoffe und Handelswaren zu organisieren. Am Freitag konnten die Teilnehmer von Experten aus erster Hand in "Hautnah-Workshops" erfahren, welche Erfahrungen sie zu Menschenrechten in ihrer internationalen Arbeit gemacht haben. In der anschließenden Diskussionsrunde mit Justizministerin Dr. Beate Merk und Angelika Schorer, Vorsitzende des Roten Kreuzes in Schwaben, zeigte den Jugendlichen auf, was sie selbst für die Wahrung der Menschenrechte tun können. Das Fest der Siedler und die Abendveranstaltung mit Siedler-Disko rundeten die Veranstaltung ab.
“Mitzuerleben, wie die Teilnehmer sich auf die Rahmenhandlung einlassen und für ihre Rechte eintreten, war ein echtes Erfolgserlebnis”, freut sich Projektleiter Christian Rzepka. “Vor allem die Herrscher, die wir vorher ausführlich informiert und angeleitet hatten, haben ihre Rolle hervorragend gespielt und den Teilnehmer so ermöglicht, das Thema Menschenrechte zu reflektieren und hautnah zu erleben. Ohne die vielen Helfer, von der Projektgruppe über das Küchenteam und die Gruppenleiter bis hin zu den Partnern und Sponsoren wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich. Es ist einfach klasse, geballte Rotkreuz-Power so intensiv zu erleben.”
Sein Stellvertreter Alfons Sailer ergänzt: “Man merkt, dass wir Abenteuer Siedeln nun schon zum dritten Mal durchführen. Alle Beteiligten sind routiniert und haben harmonisch zusammengearbeitet. Das Handlungskonzept, die Workshops und das Freizeitprogramm sind ausgereift und wir hatten auch weniger Regen als 2010. Insgesamt also ein voller Erfolg!”
Alle Informationen zu Abenteuer Siedeln und viele Berichte und Fotos finden sich im Internet unter www.abenteuer-siedeln.de.