Dr.Rudolf Seiters weitere drei Jahre Präsident des Deutschen Roten Kreuzes

Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Bundesminister a.D. Dr. Rudolf Seiters, ist heute für weitere drei Jahre zum DRK-Präsidenten gewählt worden. 130 Delegierte der 19 DRK-Landesverbände und des Verbandes der Schwesternschaften haben bei der DRK-Bundesversammlung in Berlin in geheimer Wahl einstimmig für das neue Präsidium votiert.
Zu Vizepräsidenten neu gewählt wurden Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg (Vorsitzende des DRK-Kreisverbands Wuppertal) und Dr. Volkmar Schön (Staatsrat der Senatskanzlei Hamburg, zuvor DRK-Bundesbereitschaftsleiter). In ihren Ämtern bestätigt wurden als Bundesschatzmeister Prof. Dr. Manfred Willms (im Amt seit 2000) und als Bundesarzt Dr. Karl W. Demmer (Generaloberstabsarzt a.D., im Amt seit 2003).
Das Deutsche Rote Kreuz schließt das Geschäftsjahr 2005/06 mit Rekord-Meldungen, aber auch mit einer kritischen Analyse der zukünftigen Herausforderungen ab. Bei der 56. DRK-Bundesversammlung kamen noch einmal der größte sanitätsdienstliche Einsatz in der Geschichte des DRK – bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 – und der höchste Eingang von Spendengeldern für die Auslandsarbeit – für die Bewältigung der Tsunami-Katastrophe – zur Sprache. Gleichzeitig hoben DRK-Präsident Seiters und DRK-Generalsekretär Clemens Graf von Waldburg-Zeil die wichtigen Zukunftsthemen hervor: Demografischer Wandel, Integration, nachhaltiger Katastrophenschutz und Förderung des Ehrenamtes.
Dr. Seiters sagte nach der Wahl: „Die Arbeit der humanitären Organisationen wird in Zukunft noch wichtiger – sie bleibt unverzichtbar. Die Bundesrepublik erlebt einen dramatischen Umbruch im Altersaufbau der Bevölkerung, die Zahl der Kranken, Pflegebedürftigen und Hochbetagten steigt, ebenso der Bedarf an Hilfe. Auch wachsen die Anforderungen an die Integration der bei uns legal lebenden Ausländer. Ich appelliere an Bund und Länder, insbesondere das Ehrenamt durch die Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen zu fördern. Dringlich ist deshalb die angekündigte Reform des Gemeinnützigkeitsrechts und der Abbau bürokratischer Hemmnisse, um das bürgerschaftliche Engagement zu stärken.“
DRK-Generalsekretär Clemens Graf von Waldburg-Zeil: „Ein wichtiges Aufgabenfeld sind auch die immer häufiger und heftiger wütenden Naturkatastrophen – wie der Tsunami in Südostasien, die Hurrikane in El Salvador und New Orleans sowie die Erdbeben in Pakistan und Java. Ein systematischer Aufbau des Katastrophenschutzes in Kooperation mit unseren Partnergesellschaften vor Ort ist daher von besonderer Bedeutung. Im Inland bewegen wir uns in vielen Aufgabenbereichen in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Mit der in diesem Jahr verabschiedeten Strategie 2010plus beginnt ein Prozess, durch den unsere Kernkompetenzen bundesweit erfolgreich positioniert, die Ideale des Roten Kreuzes sichtbar gemacht und die Entscheidungen und Umsetzungen in unserem föderalen Verband besser koordiniert werden.“
Das Deutsche Rote Kreuz ist als Nationale Hilfsgesellschaft und Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege mit 4,3 Millionen Mitgliedern, davon rund 400.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, weltweit eine der größten humanitären Organisationen. Es ist derzeit mit Projekten in 75 Ländern der Welt tätig, deckt mit jährlich 3,5 Millionen Blutspenden zu 80 Prozent die Blutversorgung in Deutschland und ist führend im Rettungsdienst und im Zivil- und Katastrophenschutz. Zum Deutschen Roten Kreuz gehören 53 Krankenhäuser mit 9000 Betten, 560 ambulante Dienste und rund 500 stationäre Pflegeeinrichtungen.