DRK-Spezial: Drei Wochen nach dem Tsunami
30 nationale Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften sind in Südasien, um den Tsunami-Opfern zu helfen. Die Zahl der Rotkreuzhelfer im Einsatz lässt sich wegen des Ausmaßes der Katastrophe nur schätzen. Rund 15.000 sind in elf Ländern im Einsatz um die Not der betroffenen Menschen zu lindern.
Für das Rote Kreuz ist es der mit Abstand größte Einsatz in seiner Geschichte. Über 50 Helfer aus Deutschland waren und sind in der Region vor Ort und helfen unter anderem, die Versorgung mit medizinischer Hilfe und frischem Trinkwasser zu verbessern.
Bis zum heutigen Tag verzeichnet das DRK Spenden in Höhe von 87,8 Millionen Euro für die Opfer des Seebebens und des folgenden Tsunami. Das DRK setzt dieses Geld zielgenau und international abgestimmt dort ein, wo die Not der Menschen am größten ist. Die gemeinsame Arbeit aller Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften ist an den Bedürfnissen der notleidenden Menschen ausgerichtet. Ein Überblick:
Indien:
- Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist in Indien nicht tätig, weil das Indische Rote Kreuz ausländische Hilfe weitgehend abgelehnt hat.
- 300 Freiwillige des Indischen Roten Kreuzes verteilen vor allem in dem besonders betroffenem Gebiet um Tamil Nadu Hilfsgüter und bringen Verletzte quer durch das ganze Land in Krankenhäuser. Sie geben den Betroffenen psychologische Unterstützung und haben die Leichen beerdigt. Dort hat das Rote Kreuz auch ein Lager für Obdachlose eingerichtet.
- Das Spanische Rote Kreuz hat eine Wasseraufbereitungsanlage gespendet.
- Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat einen Vermisstendienst mit 500 freiwilligen Helfern eingerichtet
Indonesien:
- Das DRK sichert mit einer Basisgesundheitsstation in Teunom die medizinische Versorgung der Bevölkerung vor Ort. Ein Wasserspezialistenteam versorgt täglich 20.000 Menschen mit Wasser. Am 10. Januar hat das DRK Decken und Zelte nach Batam gebracht, am 17. Januar einen Toyota Hilux, Plastikplanen, Schlafmatten und Bettlaken.
- 720 Freiwillige Helfer des Roten Kreuzes und Roten Halbmonds sind zur Zeit in Aceh im Einsatz.
- Das Indonesische Rote Kreuz hat in Calang Sanitäter und medizinisches Verbrauchsmaterial bereitgestellt.
- Das Spanische Rote Kreuz hat eine Wasseraufbereitungsanlage in Meulaboh aufgestellt, die 75.000 Liter Wasser pro Tag reinigt. Das Spezialistenteam führt zudem Gesundheits- und Hygieneschulungen für 45.000 Obdachlose durch und stellt sanitäre Anlagen bereit.
- Die Wasseraufbereitungsanlage und die Basisgesundheitsstation des Französischen Roten Kreuzes versorgt ca. 50.000 Menschen ohne Obdach im Nordosten des Küstenstreifens. Zudem führt das Französische Rote Kreuz Gesundheits- und Hygieneschulungen durch und stellt sanitäre Anlagen bereit.
- Das Japanische Rote Kreuz versorgt in ihrer Gesundheitsstation in Meulaboh täglich 300 Patienten.
- Das Dänische Rote Kreuz unterstützt vor Ort die Beschaffung von Kraftstoff und Nahrungsmittel- und Materialvorräten.
- Das IKRK hat in Singapur und die Internationale Föderation vom Roten Kreuz (Föderation) auf der indonesischen Insel Batam ein Logistikzentrum eingerichtet, um die Hilfe aus den verschiedenen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften zu koordinieren. Von dort aus werden die Hilfsgüter des Roten Kreuzes in das Katastrophengebiet um Banda Aceh gebracht.
Malaysia:
- Das Malaysische Rote Kreuz hat die Bedürftigen registriert, Hilfsgüter verteilt, Verletzte in Krankenhäuser gebracht und Erste Hilfe geleistet. in Koordination mit dem IKRK einen Suchdienst eingerichtet sowie medizinische und psychologische Hilfe bereitgestellt.
Malediven:
- Erkundungsteams der Föderation (FACT-Team) und des DRK stellen zur Zeit fest, welche Hilfe die Menschen vor Ort brauchen.
- Das Amerikanische Rote Kreuz und das FACT-Team unterstützen die betroffenen Menschen psychologisch.
- Hilfsgüter wurden verteilt.
Myanmar:
- Ein DRK-Hilfsflug hat auf Anfrage des Myanmarischen Roten Kreuzes 12.500 Decken nach Yangon gebracht.
- Das örtliche Rote Kreuz hat unter anderem Familienpakete, Nahrungsmittel, Plastikplanen und Schulbücher an die betroffene Bevölkerung verteilt.
- Freiwillige im Gebiet Taninthayi und Ayeyarwady bringen obdachlose Familien unter, verteilen sauberes Trinkwasser und versorgen sie mit Nahrung.
- Das Kanadische Rote Kreuz hat Decken und Eimer nach Myanmar gebracht.
- In Koordination mit dem IKRK und der Föderation werden die betroffenen Gebiete erkundet, um festzustellen, welche Hilfe benötigt wird.
Afrika:
- Gemeinsam mit den nationalen Gesellschaften der vom Tsunami betroffen Regionen erkundet das DRK, welche Hilfe vor Ort gebraucht wird.
- Das Rote Kreuz der Seychellen hat die betroffenen Regionen evakuiert und die Obdachlosen untergebracht, unterstützt sie psychologisch und verteilt Hilfsgüter und Nahrungsmittelspenden an sie.
- Das Somalische Rote Kreuz hilft den betroffenen Gebieten und stellt für die Opfer in der Region Bari Medizin und andere Hilfsgüter bereit.
Seychellen:
- Auf den Seychellen hat die nationale Rotkreuzgesellschaft 375 obdachlose Familien mit Hilfsgütern versorgt. Basisausstattung und Kleidung wurde an die Betroffenen verteilt.
Sri Lanka:
- In den nächsten Tagen baut das DRK im Nordosten Sri Lankas ein Feldkrankenhaus auf. Es wird die medizinische Versorgung der Bevölkerung in den beiden Städten Mullaitivu und Puthukkudiyiruppu sichern. Das Auswärtige Amt beteiligt sich an der Finanzierung mit 300.000 Euro. Eine DRK-Wasseraufbereitungsanlage nahe Komari versorgt täglich rund 20.000 Menschen mit Trinkwasser und eine Gesundheitsstation des Finnischen Roten Kreuzes. Am 08. Januar hat das DRK Schlafmatten, Küchensets, Leichensäcke, Wasserkanister und Bettlaken nach Colombo geflogen, am 12. Januar medizinisches Verbrauchsmaterial und am 18. Januar kamen unter anderem noch Chlortabletten hinzu.
- Das Sri Lankische Rote Kreuz und das IKRK haben 20.000 Familienpakete mit Handtüchern, Seife und Kochtöpfen im Norden und Osten des Landes verteilt, weitere Hilfsgüter werden folgen.
- Das IKRK hat medizinisches Material für Krankenhäuser im Norden und Osten bereitgestellt und arbeitet eng mit anderen nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften zusammen, um für sanitäre Anlagen und sauberes Wasser zu sorgen.
- Das Schweizerische Rote Kreuz hat Küchensets, Decken, Abdeckplanen und Latrinen nach Sri Lanka gebracht.
- Das Britische Rote Kreuz und das Dänische Rote Kreuz eine Logistik-ERU bereitgestellt.
- Die Rothalbmondgesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate haben Decken und Kleidung in die betroffenen Gebiete gebracht.
- Der Kuwaitische Rote Halbmond hat unter anderem Decken, Laternen und Nahrungsmittelpakete nach Sri Lanka gebracht.
- Das IT- und Telekommunikations-ERU des Spanischen Roten Kreuzes installiert Funkausrüstungen.
- Das Norwegische Rote Kreuz versorgt mit ihrer Gesundheitsstation rund 320 Patienten pro Tag im Gebiet um die Stadt Ichichilampattai.
- Das Französische Rote Kreuz hat eine Basisgesundheitsstation in Pottuvil eingerichtet. Außerdem baut ein Team Notunterkünfte für die Obdachlosen auf.
- Das Rote Kreuz in Singapur stellt Ärzte und Krankenschwestern.
- Eine Finnische Basisgesundheitsstation versorgt 80 bis 100 Patienten pro Tag im Krankenhaus von Pottuvil.
- Das Amerikanische Rote Kreuz unterstützt die Verteilung der Hilfsgüter in den südlichen Gebieten um Kaluntara, Galle, Matara und Hambantota.
Thailand:
- Zwei DRK-Teams mit Ärzten und Rettungsassistenten haben in der Region Phuket mehr als 1.000 deutsche Urlauber medizinisch und psychologisch betreut. Die Arbeit ist abgeschlossen und die Rotkreuz-Helfer sind nach Deutschland zurückgekehrt.
- Das Thailändische Rote Kreuz sammelt weiter Spenden, um Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter an die betroffene Bevölkerung zu verteilen.
- 5.000 Nahrungsmittelpakete werden täglich an die betroffene Bevölkerung, Retter und Freiwillige verteilt.
DRK Pressestelle Berlin
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