DRK-Kältehilfe läuft an – Bundesarzt: Unterkühlte Menschen nicht bewegen
Der frühe Wintereinbruch hat in Deutschland den ersten Toten gefordert. In Berlin, Hamburg und anderen Städten fahren die DRK-Kältebusse schon jetzt ihre ersten Touren. Ehrenamtliche bringen Obdachlosen warme Decken und Kleidung, geben heiße Getränke aus und leisten medizinische Erstversorgung. In Hamburg fährt einmal in der Woche ein Tierarzt mit, um die Vierbeiner der Wohnungslosen ebenfalls zu versorgen.
Wer jetzt im Freien einen Menschen mit Unterkühlungszeichen findet, dem rät DRK-Bundesarzt Prof. Peter Sefrin: „Den Menschen möglichst zudecken, ihn nicht bewegen – und den Rettungsdienst rufen.“ Unterkühlte dürfen nicht bewegt werden, weil sich sonst das kältere Blut in den Gliedern mit dem noch wärmeren in der Körpermitte vermischen könnte. Das kann zu einer schlagartigen Abkühlung und schlimmstenfalls zum Kreislaufstillstand führen.
Sefrin weiter: „Ältere Menschen sind besonders anfällig, weil ihre Haut dünner ist als bei Jüngeren. Auch starker Alkoholkonsum führt zu einer schnellen Auskühlung des Körpers. Alkohol führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße. Dadurch gibt der Körper mehr Wärme ab. Das führt immer wieder zu schweren Unterkühlungen bei Obdachlosen. Lebensgefährlich wird es, wenn die Kerntemperatur des Körpers auf unter 30 Grad Celsius abkühlt.“