Deutsches Rotes Kreuz weitet Hilfe für syrische Flüchtlinge massiv aus
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) verstärkt seinen Einsatz für die notleidende Bevölkerung in Syrien sowie für syrische Flüchtlinge in den Nachbarländern. Zusätzlich 11,7 Millionen Euro stehen ab heute bereit, mit denen das DRK die bereits laufenden Hilfen massiv ausweitet. Das Geld stammt vom Auswärtigen Amt, das DRK setzt zudem aber auch Spenden der deutschen Bevölkerung ein.
"Die humanitäre Lage für syrische Flüchtlinge hat sich in den vergangenen sechs Monaten dramatisch verschlechtert. Deshalb ist es dringend notwendig, dass wir jetzt noch mehr Hilfe leisten", sagt DRK-Präsident Rudolf Seiters. Mit den Geldern werden bereits laufende Hilfsprojekte ausgeweitet, um die Versorgung von Flüchtlingen sowohl in Syrien als auch in den Nachbarländern zu verbessern, insbesondere mit Lebensmitteln, Hygienebedarf, Küchensets sowie Decken und warmer Kleidung für den bevorstehenden Winter. Auch gilt es, die Wasser- und Sanitärversorgung, die bei den Kämpfen zerstört wurde, wieder aufzubauen, um Zugang zu sauberem Trinkwasser zu schaffen. Im Nachbarland Libanon wird zudem das Ambulanzwesen unterstützt.
„Viele Menschen haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung“, berichtet Seiters. 50 Prozent der Ärzte und Schwestern seien entweder umgebracht worden oder geflohen. Immer mehr Häuser und Kliniken seien zerstört. Bei vielen Menschen seien die Ersparnisse inzwischen aufgebraucht. „Wir gehen davon aus, dass mittlerweile 4,25 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben sind. Rund 1,8 Millionen registrierte Flüchtlinge haben in Flüchtlingslagern im Ausland Zuflucht gesucht, die Flüchtlingszahlen werden insgesamt weit höher eingeschätzt“, erklärt Seiters. Das DRK arbeitet eng mit seinen lokalen Schwestergesellschaften zusammen. In Syrien ist der Syrisch-Arabische Rote Halbmond (SARC) mit seinen rund 11.000 Freiwilligen als einzige landesweit tätige Hilfsorganisation hauptverantwortlich für die Verteilung der Hilfsgüter, die ins Land gebracht werden, und zwar sowohl in den von der Regierung wie von der Opposition kontrollierten Gebieten.
„Gerade jetzt erweist es sich als äußerst günstig, dass wir bereits in der Vergangenheit auf den Ausbau der logistischen Kapazitäten des SARC in Syrien gesetzt haben. Nun profitieren wir von dieser Schwerpunktsetzung, um schnell und effizient helfen zu können“, sagt Seiters.
Das DRK ist dringend auf Spenden angewiesen: Spendenkonto: 41 41 41, Bank für Sozialwirtschaft BLZ: 370 205 00, Stichwort: Flüchtlingshilfe Syrien