BRK Ismaning: Sanitätsdienst auf dem größten Volksfest der Welt
Am Freitag den 3. Oktober 2014 war die BRK Bereitschaft Ismaning zusammen mit der Bereitschaft Feldmoching für den Sanitätsdienst auf dem Oktoberfest zuständig. Unterstützt wurde sie von Helfern weiterer Bereitschaften aus München, aus Mainburg und Fürstenfeldbruck, von Helfern der Wasserwacht und dem Weißen Kreuz aus Südtirol.

„Einen Sanitätsdienst dieser Größenordnung können die 29 zum Münchner Roten Kreuz gehörenden Bereitschaften aus Stadt- und Landkreis nur gemeinsam bewältigen“ betont Fried Saacke, Leiter der Bereitschaft Ismaning. „An jedem der 16 Wiesentage sind andere Bereitschaften des Kreisverbandes München für die Dienstbesetzung verantwortlich und werden jeweils von weiteren Bereitschaften unterstützt.“
Die Sanitäter hatten am 3. Oktober auf Grund des Feiertags dann auch viel zu tun. 857 (Vorjahr: 484) Personen suchten insgesamt Hilfe beim Roten Kreuz. 369 (Vorjahr: 273) davon mussten Ärztlich versorgt werden. Das Einsatzspektrum bei den medizinischen Versorgungen umfasste internistische, chirurgische, neurologische Notfälle, Verletzungen und Erkrankungen sowie Alkoholvergiftungen. Schwerpunkte waren wie in den Vorjahren chirurgische Weichteilverletzungen. z.B. Schnitte an Händen und Füßen sowie Riss-, Quetsch- und Schürfwunden nach Stürzen.
Der Dienst beginnt morgens um 8:30 Uhr und geht bis zum Wiesenschluss um 1:30 Uhr. Die Sanitäter leisten ihren Dienst in der zentralen Sanitätsstation im Behandlungs- oder Ruheraum, im Überwachungsraum, in dem Patienten nach übermäßigem Alkoholkonsum überwacht werden, auf einem der drei dezentralen Sanitätscontainer oder als Team auf einer der 11 gelben Wiesentragen, die für Notfalleinsätze auf dem Gelände von der Rettungsleitstelle alarmiert werden.
Sie alle bringen Höchstleistungen an dem 18-stündigen Arbeitstag. „Die Tragen-Trupps mussten sich ihren Weg durch dichtes Gedränge auf der überfüllten Wies‘n suchen. Teilweise war es so eng, dass die Menschen uns gar nicht Platz machen konnten. Dann geht’s nur mühsam im Schritttempo über das Gelände. Bis zu 23-mal sind die Tragen ausgerückt und haben dabei bis zu 22 km zurückgelegt. Das ist Halbmarathon-Distanz“ resümiert Bereitschaftsleiter Saacke. „Auch auf der Sanitätsstation läuft es dann im Minutentakt; ständig kommen neue Patienten, sie werden von den Tragen gebracht oder kommen selbst und suchen Hilfe.“
Insgesamt hat das Rote Kreuz auf dem, am vergangenen Sonntag zu Ende gegangen Oktoberfest über 2000 ehrenamtliche Einsatzkräfte eingesetzt. An den 16 Wiesentagen wurde 7.914 (Vorjahr: 7.324) Festbesuchern und -mitarbeitern Hilfe geleistet. 3.603 (Vorjahr: 3.536) Patienten mussten ärztlich behandelt werden. Die Rotkreuzchirurgen nähten in der Sanitätsstation 693 (Vorjahr: 663) Mal kleinere Wunden. Bei 812 (Vorjahr: 904) Patienten waren die Verletzungen bzw. Erkrankungen so schwerwiegend, dass ein Abtransport durch die Rettungsdienste in die umliegenden Krankenhäuser angezeigt war.
Absolut vermeidbar wären die 681 (Vorjahr: 629) Fälle, in denen Wiesenbesucher in der BRK-Sanitätsstation wegen Intoxikation (hauptsächlich Alkohol-, aber auch Mischvergiftungen) medizinisch überwacht werden. Jede dieser Vergiftungen war unnötig und hätte durch die Beachtung einfacher Regeln vermieden werden können. Bei 16 (Vorjahr: 30) dieser Vergiftungsfälle waren Jugendliche unter 16 Jahren betroffen.
Insgesamt ist das BRK mit dem Einsatz zufrieden. Kreisbereitschaftsleiter Jürgen Terstappen, der die Gesamtverantwortung für die BRK-Sanitätsstation trägt: 'Für uns war es eine tolle Wiesn und wir freuen uns schon auf 2015, wenn es am 19. September 2015 heißt: O’zapft is.'