Bericht über Gefangene in Guantanamo
Am 9. April veröffentlichte die „New York Review of Books“ einen Artikel, der auf einem vertraulichen Bericht des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz basiert. Schon vorher waren Teile des Artikels im Internet zu lesen. Heute ist der gesamte Bericht von den Webseiten der meisten großen Tageszeitungen aus verlinkt.
Im vertraulichen Bericht, datiert von Februar 2007, beschreiben Gefangene in Guantanamo, wie sie 2006 gefoltert wurden, unter anderem unter Aufsicht von Ärzten des amerikanischen Geheimdienstes.
Authentisch
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, das die Gefangenenbesuche macht, hat zwar bestätigt, dass der Bericht authentisch ist, zugleich aber ausdrücklich beklagt, dass der Bericht öffentlich wurde. Warum?
Tausende Gefangene jährlich besucht
Das Rote Kreuz besucht und registriert jährlich tausende Menschen, die im Zusammenhang mit bewaffneten Konflikten oder ähnlichen Situationen in Gefangenschaft oder Internierung geraten sind, um sicher zu stellen, dass sie menschlich behandelt werden. So geben es die Genfer Abkommen und die Statuten der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung vor. Unter vier Augen können die Gefangenen vertraulich mit dem Roten Kreuz sprechen und ihre Verhältnisse schildern. Sie können auch über das Rote Kreuz Briefe an ihre Angehörigen senden und empfangen.
Immer Vertraulich
Um den Zugang zu den Gefangenen zu bekommen und vor allem zu erhalten, veröffentlicht das IKRK seine Berichte nicht. Auf diese Weise erhält das Rote Kreuz auch Zugang zu Menschen, die unter grausamen Bedingungen festgehalten werden, und kann „hinter den Kulissen“ Druck auf die Verantwortlichen ausüben, um die Bedingungen zu verbessern. Die entsprechenden Berichte über Guantanamo Bay sind nach diesem Verfahren der US-Regierung übergeben worden.
Lesen Sie hier mehr über die Genfer Abkommen und die Gefängnisbesuche des Roten Kreuzes.