33. Landesversammlung: Christa von Thurn und Taxis als Präsidentin wiedergewählt
Christa Prinzessin von Thurn und Taxis wurde im Amt bestätigt: Damit haben sich die Delegierten zur 33. Landesversammlung des BRK in Fürth heute für Kontinuität entschieden.
Aktuelle Themen standen im Mittelpunkt der Versammlung. So appellierte Christa von Thurn und Taxis an die Politik, die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt nicht zu verschlechtern. „Wir erfüllen wichtige Aufgaben in der Gesellschaft, das wird leider nicht immer gewürdigt“, stellte die Präsidentin fest. Besonders wichtig ist für das BRK die sogenannte „Helfergleichstellung“, die Arbeitgebern von ehrenamtlichen Rotkreuzlern den Arbeitsausfall ersetzt, wenn die Helfer vom Arbeitsplatz weg zu einem Notfall gerufen werden. Bisher gilt dies tagtäglich nur für THW- und Feuerwehr-Leute, für BRK-Aktive nur im Katastrophenfall. Vor allem an die Adresse der Staatsregierung gewandt forderte die Präsidentin auch Hilfe beim Kampf gegen bürokratische Hürden (Stichwort: EU-Führerschein). „Ich will und werde die Politiker weiter erinnern, dass es mit wohlfeilen Worten nicht getan ist. Wir wollen Taten sehen!“, sagte die Präsidentin vor rund 400 Delegierten.
Unterstützung erhielt das BRK von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beim Thema Wehrdienstverkürzung. Bayerns größte Hilfsorganisation hatte bereits nach Bekanntwerden der Pläne vor negativen Auswirkungen gewarnt. Herrmann dazu: „Ich fordere von der Bundesregierung eine verlässliche Zivil-dienst-Konstruktion, um die Arbeit der Wohlfahrtsverbände sicher zu stellen.“ Klare Worte fand Herrmann auch zur von der EU geplanten Ausschreibungspflicht beim Rettungsdienst. „Der Rettungsdienst eignet sich nicht für kommerziellen Wettbewerb“, betonte der Innenminister vor dem BRK in Fürth. Mit den Worten „Wir wollen keine Ausschreibung im Rettungsdienst“ kündigte Herrmann an, dass sich die bayerische Staatsregierung weiterhin gegen die EU-Pläne wehren werde.
Zur 33. Landesversammlung hatten sich heute rund 400 Delegierte aus 73 Kreis- und fünf Bezirksverbänden sowie aus den vier Gemeinschaften Bergwacht, Bereitschaften, Jugendrotkreuz und Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes in der Stadthalle von Fürth getroffen. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Neuwahl der Führungsspitze des Verbandes mit 880.000 Mitgliedern, 140.000 ehrenamtlichen Helfern und 15.000 hauptamtlichen Mitarbeitern.
Seit 2003 steht Christa von Thurn und Taxis an der Spitze des mitgliederstärksten Landesverbands innerhalb des Deutschen Roten Kreuzes. In ihre bisherige Amtszeit fällt der erfolgreiche Abschluss einer schwierigen Sanierungsdiskussion durch die letzte Landesversammlung. Auch die Reform des Bayerischen Roten Kreuzes ist unter ihrer Präsidentschaft auf den Weg gebracht worden: Eine Reformkommission unter der Leitung von Bergwacht-Chef Alois Glück, Landtagspräsident a.D., ist eingerichtet. Dieser berichtete in Fürth aus der Arbeit der Kommission und kündigte für den Frühsommer 2010 erste Ergebnisse an.
Weitere Personalien:
Vizepräsidenten (beide neu gewählt): Bernd Sibler, MdL (Deggendorf), Dr. Paul Wengert, MdL (Füssen)
Landesarzt (wiedergewählt): Prof. Dr. med. Peter Sefrin (Würzburg), Stellvertreter: (wiedergewählt): Dr. med. Michael Brandt, Dr. med. Erwin Ging
Landesschatzmeister: (neugewählt) Hans-Frieder Bauer, (wiedergewählt) Lutz Brünkmann
Justiziar: Walter Gräf (Pfaffenhofen)