20 Jahre Rotkreuz-Erdbeben-Hilfe in Armenien: menschlich, langfristig, erfolgreich
Am 7. Dezember 1988 bebte in der damaligen Sowjetrepublik Armenien die Erde. Zur Bewältigung der Katastrophe ließ die Sowjetunion zum ersten Mal Ausländer ins Land. Hunderte deutscher Rotkreuz-Helfer waren damals in Armenien im Einsatz. Und die Hilfe geht seit zwei Jahrzehnten weiter.
Dr. Johannes Richert, Leiter der Nationalen Hilfsgesellschaft des Roten Kreuzes, war damals vor Ort: „Krankenhaus, Rettungswache, Kindergarten und orthopädische Werkstatt – all das haben unermüdliche Rotkreuz-Helfer damals aufgebaut, um die Not der Überlebenden zu lindern. Alle Einrichtungen sind weiter in Betrieb.“
Es gehe bei solchen Einsätzen nicht nur um die Katastrophenhilfe, sondern auch um die Unterstützung der Rotkreuz-Kräfte vor Ort. Dr. Richert: „Wir haben in Armenien gelernt, wie wichtig es immer wieder ist, die einheimischen Helfer einzubinden und sie in ihrem Engagement so weit wie möglich zu unterstützen.“
Aus der Zeit des Katastropheneinsatzes haben sich viele Freundschaften und enge Bindungen zwischen Deutschen und Armeniern entwickelt, die belegen, wie ernsthaft und langfristig das Deutsche Rote Kreuz an der Hilfe interessiert ist. Vergangene Woche erhielt der langjährige Leiter des Freundeskreises "Küche der Barmherzigkeit", Karl-Heinz Scheide, das Ehrenzeichen des Roten Kreuzes. Seit fast sieben Jahren sorgt der Pfarrer im Ruhestand aus Schwäbisch Gmünd mit seinen Mitstreitern dafür, dass in Armenien Winter für Winter jeden Tag Hunderte bedürftiger Menschen ein warmes Essen bekommen. Inzwischen gibt es dort sogar eine Sozialstation.
Das Erdbeben in Armenien 1988 forderte 28.000 Menschenleben, 31.000 Menschen wurden verletzt. Das DRK setzte damals im Erdbebengebiet 113 Millionen D-Mark an Spenden ein (rund 56 Millionen Euro).