150.000 Fußballfans feiern auf der Leopoldstraße - Münchner Rotes Kreuz bis vier Uhr morgens im Einsatz!
Nach dem gestrigen Sieg des FC Bayern im Champions League-Finale in London war das Münchner Rote Kreuz bis in die frühen Morgenstunden gleich mehrfach gefordert.
Zunächst übernahmen 60 ehrenamtliche Helfer in der Münchner Arena den Sanitätsdienst für die rund 30.000 Zuschauer, die das Endspiel dort auf Großleinwänden verfolgten. 56 Mal leistete das Rote Kreuz dort Erste Hilfe, fünf Patienten brachte der Rettungsdienst in Münchner Krankenhäuser. "Nach dem Spiel waren wir stark gefordert, auch, weil die Fans das Spielfeld stürmten", berichtet Rotkreuz-Einsatzleiter Volker Ruland.
Als dann ab 20:30 Uhr die Fans nach und nach zum Feiern auf die Münchner Leopoldstraße strömten, wurden sie vom Münchner Roten Kreuz und den befreundeten Hilfsorganisationen schon erwartet: Das Rote Kreuz hatte eine mobile Einsatzzentrale in der Franz-Joseph-Straße eingerichtet, um die mobilen Einsatzteams zu koordinieren und für schnelle Erste Hilfe zu sorgen. Vorsorglich waren auch Schnelleinsatzgruppen Transport und zusätzliche Rettungswagen des Roten Kreuzes, der Malteser, der Johanniter, des Arbeiter-Samariter-Bundes und der Firma MKT im Einsatz, um den regulären Rettungsdienst zu entlasten und verletzte Fans in Münchner Krankenhäuser zu bringen. Das war jedoch nur 14 Mal notwendig, 35 Patienten versorgten die ehrenamtlichen Helfer insgesamt.
Nach Ende der Veranstaltung in der Arena (ca. 1:15 Uhr) verstärkten die dort eingesetzten Teams die Kollegen auf der Leopoldstraße, wo schließlich zwischen Odeonsplatz und Ungererstraße etwa 150.000 Fans ausgelassen den Sieg ihrer Mannschaft feierten. Viele Fahrzeuge waren als mobile Sanitätsstationen entlang der Fanmeile positioniert, außerdem setzten die Hilfsorganisationen fünf Motorräder ein.
"Trotz der vielen Scherben, des Gedränges und des Alkohols blieb es für uns bei erfreulich wenigen Einsätzen", zieht Rotkreuz-Einsatzleiter Jürgen Terstappen eine erste Bilanz. "Vor allem Schnittwunden mussten unsere Helfer versorgen, insgesamt war es aber ein friedliches und ausgelassenes Fußballfest."
Die U-Bahnhöfe Giselastraße, Theresienwiese und Studentenstadt mussten von der Polizei wegen Überlastung vorübergehend gesperrt werden. Am Hauptbahnhof und am U-Bahnhof Giselastraße blieben insgesamt 27 Personen in zwei Aufzügen stecken. Sie wurden von der Feuerwehr gerettet und vom Roten Kreuz psychisch betreut, verletzt wurde in den Aufzügen niemand.
Gegen 3:45 Uhr morgens war der Einsatz für die ehrenamtlichen Rotkreuzhelfer beendet, ab 6:45 war die Leopoldstraße wieder für den Verkehr freigegeben.