Die Allianz-Arena ist wieder voll und der Sanitätsdienst des BRK gefordert.
Endlich ist wieder viel los in der Allianz Arena: Nach dem pandemiebedingten Ausschluss der Gäste bei den „Geisterspielen“ im vergangenen Jahr und dem, in diesem Sommer begonnenen, vorsichtigen Öffnen, darf die Allianz Arena seit dem vergangenen Samstag beim Spiel des FC Bayern München gegen TSG Hoffenheim erstmals wieder komplett öffnen und alle Plätze belegen. Trotz der erst wenige Tage vorher veröffentlichten Entscheidung sind zum ersten Spiel rund 60.000 Fans gekommen, um das Spiel live zu verfolgen.
Zur Feier des Tages gibt es Freibier. Auch das trägt sicher dazu bei, dass die Stimmung im Stadion schnell wieder auf ein vor Corona Niveau steigt. „Mit einem Blick ins Stadion habe ich kurz vergessen können, dass beim letzten Spiel noch überall und zu jedem Zeitpunkt eine Maskenpflicht bestand“, freut sich eine Sanitäterin. Die hohen Sicherheitsmaßnahmen mit einer 3G Plus Regelung, wer nicht geimpft oder genesen ist benötigte einen PCR-Test, machte es möglich das Spiel auch ohne Maske zu genießen. „Mehr Normalität geht nicht“.
Auch für das Rote Kreuz, welches vom FC Bayern mit dem Sanitätsdienst in der Arena beauftragt ist, wird die neue Normalität wieder zur Herausforderung für die medizinische Sicherheit im Stadion zu sorgen. Dies kann nur von allen Bereitschaften des Münchner Roten Kreuzes gemeinsam bewältigt werden. An den Spieltagen sind mindestens 72 ehrenamtliche Helferinnen und Helfern sowie 3 Notärzte und ein Einsatzführungsteam im Einsatz. Stets dabei ist die BRK Bereitschaft Ismaning.
Regelmäßig besetzt die BRK Bereitschaft Ismaning eine der sechs Sanitätsstationen im Stadion. Jede dieser Sanitätsstationen ist während den Spielen mit mindestens sieben Helferinnen und Helfern besetzt. Drei Helfer besetzten die Wache und vier Helfer bilden ein Trageteam, dass im Alarmfall sofort ausrücken kann. Zudem stellt die Bereitschaft mit ihrem Bereitschaftsleiter Fried Saacke einen der Leiter für die Einsatzabwicklung, der Arena-Leitstelle für medizinische Notfälle, die immer mit mindestens drei, hierfür extra qualifizierten Sanitätern besetzt ist.
Bereits drei Stunden vor Spielbeginn treffen die Helfer im Stadion ein und bereiten sich auf ihren Einsatz vor. Neben den sechs festen Sanitätsstationen werden das zentrale Behandlungszentrum besetzt und mehrere Einsatzfahrzeuge auf dem Gelände abgestellt sowie zwei Spielfeld-Teams, die mit einer Trage bereitstehen und bei Verletzungen der Spieler vom Schiedsrichter auf das Spielfeld gerufen werden können. Zudem kommt der BRK Bereitschaft Ismaning noch eine besondere Aufgabe zu: Sie stellt stets einen Rettungswagen, der im nördlichen Durchgang zum Spielfeld abgestellt wird und primär für die Spieler und Schiedsrichter in Alarmbereitschaft ist, so dass diese bei einem Notfall auch schnell in ein Krankenhaus gebracht werden können.
Ganz oben unter dem Stadiondach liegt die Einsatzzentrale des BRK. Fried Saacke erklärt den Ablauf: „Wir stehen hier in Funkkontakt mit allen Rettungsteams und Notärzten im Stadion. Sobald ein Notruf eingeht, schicken wir die nächstgelegene Einheit an den Einsatzort. Da wir per Funk mit der Einheit stets verbunden sind, können wir den Ablauf der Einsätze überwachen und – falls erforderlich – umgehend weitere Rettungsmaßnahmen einleiten.“
Während eines Fußballspiels gibt es immer viel zu tun. Das Einsatzspektrum bei den medizinischen Versorgungen geht von der Ersten Hilfe bei kleineren Verletzungen oder gesundheitlichen Beschwerden bis hin zur Versorgung schwer verletzter Patienten nach Stürzen oder manchmal auch tätlichen Auseinandersetzungen und plötzlichen, lebensbedrohlichen Erkrankungen. Auch Patienten, die einen plötzlichen Herzstillstand erleiden kommen immer wieder vor. Für diese greift die Rettungskette in der Allianz Arena optimal, so sind sofort erfahrene Sanitäter und Ärzte zur Stelle, die mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung unverzüglich beginnen, erweiterte therapeutische Maßnahmen durchführen und einen schnellen Transport ins Krankenhaus sicherstellen. Entsprechend hoch ist der Erfolg einer Wiederbelebung in der Arena. An kaum einem anderen Ort ist die medizinische Notfallversorgung und die Rettungskette effizienter als während einem Fußballspiel im Stadion.
Neben den medizinischen Aufgaben bleibt für die Helferinnen und Helfer des BRK immer genug Zeit auch selbst das Spiel zu verfolgen. So ist der Dienst für alle Sanitäter immer wieder ein tolles Ereignis.
Die BRK Bereitschaft Ismaning ist stets offen für interessierte neue Mitglieder. So wirbt Ismanings BRK Bereitschaftsleiter Fried Saacke: „Wenn Du das nächste Mal in der Allianz Arena ganz vorne mit dabei sein möchtest, dann melde Dich bei uns. Bei Interesse bilden wir Dich gerne zum Sanitäter oder Rettungssanitäter aus und vermitteln Dir bei Interesse die Kenntnisse und Fertigkeiten als Truppführer oder Wachleiter tätig zu werden. Wir freuen uns auf Dich.“